Starkes Schwitzen durch Medikamente

Welche Medikamente lösen starkes Schwitzen aus?
Eine junge Frau, die dabei ist eine Tablette mit einem Glas Wasser einzunehmen als Sinnbild für starkes Schwitzen durch Medikamente
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    Übermäßiges Schwitzen am ganzen Körper, plötzliche Schweißausbrüche und Nachtschweiß können als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten. Einige Arzneimittel können beispielweise die Körpertemperatur erhöhen. Andere bringen die „Temperaturregler“ im Gehirn oder Nervensystem durcheinander oder beeinflussen den Hormonhaushalt.

    In der Folge reagiert unser Körper mit:

    • mehr Schweiß als üblich
    • Schwitzen in untypischen Situationen, zum Beispiel auch ohne körperliche Anstrengung oder besonders nachts im Schlaf
    • Schweißausbrüchen am ganzen Körper

    Mediziner sprechen dann von einer medikamenteninduzierten Hyperhidrose. Auch bestimmte Krankheiten können die übermäßige Bildung von Schweiß am ganzen Körper auslösen. Hier ist dann das Schwitzen das Symptom einer Grunderkrankung.

    Tritt das vermehrte Schwitzen nur tagsüber und eher an einzelnen Körperstellen auf – beispielsweise an Händen, Füßen oder unter den Armen – kann auch eine primäre Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen ohne definierbare Ursache) die Schweißausbrüche auslösen.

    In allen Fällen sollte das starke Schwitzen von einem Arzt abgeklärt werden.

    Bei diesen Medikamenten kann Schwitzen als Nebenwirkung auftreten

    Hier findest du einen Überblick, welche Medikamente oder Substanzen das starke Schwitzen auslösen können. Bitte beachte, dass sich der Markt für Arzneimittel rasant entwickelt. Daher können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

    Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst und den Verdacht hast, dass sie in Zusammenhang mit einer gesteigerten Schweißbildung stehen können, kann es sinnvoll sein, einen Arzt zu Rate zu ziehen!

    Bei den folgenden Arzneimittelgruppen ist eine erhöhte Schweißbildung als Nebenwirkung bekannt:

    • Schmerzmittel (Analgetika), insbesondere Opioide
    • Fiebersenkende Mittel (Antipyretika)
    • Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika), beispielsweise im Rahmen einer Therapie mit Insulin
    • Durchblutungsfördernde Mittel zur Behandlung der koronaren Herzerkrankungen oder von Erektionsstörungen
    • Asthma-Medikamente
    • Antidepressiva, wie beispielsweise Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SNRI) oder trizyklische Antidepressiva
    • Antipsychotika (auch Neuroleptika genannt), die zur Behandlung von Psychosen, bei bipolarer Störung oder Erregungszuständen eingesetzt werden
    • Schilddrüsenhormone zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion
    • Cortison, insbesondere bei einer systemischen Cortisontherapie (zum Beispiel oral über Tabletten) über einen längeren Zeitraum
    • Hormonpräparate, die beispielsweise im Rahmen einer Krebstherapie bei Brust- oder Prostatakrebs verabreicht werden oder den Einfluss der Östrogene bei Endometriose mindern sollen
    • Medikamente mit cholinerger Wirkung (Parasympathomimetika), die beispielsweise zur Behandlung von Mundtrockenheit, grünem Star, Darm- oder Blasenentleerungsstörung, Darmverschluss oder Muskelschwäche eingesetzt werden
    • Mittel, die verstärkend auf die Effekte des Sympathikus einwirken (Sympathomimetika) und beispielsweise bei Asthma oder der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) zum Einsatz kommen
    • Aufputschmittel oder Stimulanzien wie Kokain, Amphetamine oder Methylphenidat (allgemein bekannt unter dem Handeslnamen Ritalin)

    Schwitzen nach Absetzen der Pille

    Manchmal kann es auch nach Absetzen eines Medikaments zu verstärktem Schwitzen kommen. Bei Frauen, die die Antibaby-Pille einnehmen, wird der Östrogenspiegel relativ konstant gehalten. Nach Absetzen des Pillenpräparats wird der Zyklus wieder natürlich gesteuert und der Hormonhaushalt ist etwas stärkeren Schwankungen unterworfen. Das ist jedoch vollkommen normal und zyklusbedingt.

    Wenn der Östrogenspiegel kurz vor dem Einsetzen der Periode einen Tiefstand erreicht, reagiert das Nervensystem mit einer Erweiterung der Blutgefäße. In der Folge können auch bei jungen Frauen in dieser Zeit Schweißausbrüche oder Hitzewallungen vorkommen. Wenn nach der Menstruation der Hormonspiegel bis zum Eisprung wieder ansteigt, normalisiert sich in der Regel auch das Schwitzen.

    Was tun gegen Schwitzen durch Medikamente?

    „Keine Wirkung ohne Nebenwirkung“ lautet ein altbekannter Ausspruch, wenn es um Medikamente und Arzneimittel geht. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen lassen sich nicht immer vermeiden und jeder Mensch kann im Einzelfall sehr individuell auf bestimmte Medikamente reagieren.

    Wenn starkes Schwitzen auftritt und du regemäßig Medikamente einnimmst:

    • solltest du das Mittel nicht eigenmächtig absetzen oder die Dosis verändern
    • kannst du im Beipackzettel nachlesen, ob übermäßiges Schwitzen oder eine medikamentös induzierte Hyperhidrose als Nebenwirkung aufgeführt sind
    • solltest du einem Arzt deine Symptome schildern und mit ihm die genaue Ursache klären
    • kannst du deinen Arzt bitten, die Medikamenten-Dosis zu verändern, dir ein alternatives Präparat zu verschreiben oder die Therapie anzupassen

    Wenn das starke Schwitzen durch diese Maßnahmen nicht gestoppt werden kann, kann unter Umständen auch das Schwitzen an sich behandelt werden.

    Redakteure von nervtdichdeinschwitzen.de

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